Grafik 'BITE Homepage'  BITE Homepage  Grafik 'BITE-Zwischenbericht 1997'  BITE-Zwischenbericht 1997   Grafik 'Inhalt'  Ergebnisse Braillezeilen   Grafik 'Inhalt'  2. Ergebnisse der Praktischen Prüfung von Braillezeilen     Grafik 'Stichwortverzeichnis'  Stichwortverzeichnis

2.4 Cursorverfolgung

Die Software unter MS-DOS arbeitet in aller Regel mit zwei unterschiedlichen Cursorarten: dem Hard- und dem Softcursor. Dargestellt wird der Hardcursor unter DOS fast ausschließlich als blinkender Unterstrich, seltener als blinkender Senkrechtstrich oder als blinkendes Vier- oder Rechteck. Der Softcursor stellt eine meistens inverse Hervorhebung eines Eintrages dar, wobei die Länge dieses "Balkens" unterschiedlich sein kann, teilweise reicht der Softcursor weit über den eigentlichen Eintrag hinaus. In seltenen Fällen wird eine farbliche Unterlegung benutzt. Einige Programme bieten zudem eigene Farbeinstellungen für angezeigte Attribute. Beide Arten des Cursors können bei der Bedienung des Programms zum Einsatz kommen, manchmal sind sogar mehrere Cursor gleichzeitig auf dem Bildschirm vorhanden.
Ohne besondere Einstellungen reagiert die Braillezeile in der Regel auf den Hardcursor und auf die letzte Veränderung am Bildschirm. Die Art der Verfolgung läßt sich allerdings auch einstellen, was bei Programmen und in Situationen, die hauptsächlich mit Softcursor arbeiten, Sinn macht. Problematisch wird es für die Braillezeile, wenn in einem Bildschirmausschnitt beide oder mehrere Cursorarten gleichzeitig auftauchen. Je nach Einstellung wird dann die Zeile mit dem Hardcursor oder die mit dem zuletzt erschienenen Softcursor auf dem Brailledisplay angezeigt.
Im Test kam es darauf an, ob bei mehreren gleichzeitigen Cursorarten die für die jeweilige Programmsituation relevante Position angezeigt wurde, und ob im Verlauf der Programmbenutzung immer die gleiche Cursorart verfolgt wurde.

Ein wichtiger Punkt ist die Kontrollierbarkeit von Textmarkierungen. Kann z.B. während des Markiervorgangs die fortlaufende Markierung nicht kontrolliert werden, so wird die Überprüfung der abgeschlossenen Markierung immer dann schwierig, sobald die Größe der markierten Textpassage den zur Verfügung stehenden Bildschirmausschnitt übertrifft.

Die Ergebnisse im Überblick
Der folgende Abschnitt gibt einen Überblick über die Cursorverfolgung. Die detaillierten Ergebnisse der Verfolgung können aus den Berichten und den tabellarischen Übersichten der jeweiligen Programme entnommen werden.
Die Verfolgung des Cursors wurde bei mehreren Programmen sofort nach deren Start überprüft. Es folgten verschieden Bedienschritte.

REHADAT
Bei der Informationsdatenbank "REHADAT" verirrten sich die Zeile von EHG und Hedo, sie zeigten nach dem Programmstart die letzte Bildschirmzeile an. Alle anderen Produkte zeigten die korrekte Position an.

D-Info
Nach dem Start des Informationssystems "D-Info", welches im Eröffnungsbild sowohl einen Softcursor zur Hervorhebung eines Listeneintrags als auch einen Hardcursor zur Eingabe eines Suchbegriffs anzeigt, folgten fünf der sieben Produkte dem Hardcursor, zwei zeigten den Listeneintrag (Softcursor) an.
Nach Ablauf einer Suchroutine in "D-Info" zeigt sich sowohl eine Liste mit Softcursor, als auch wiederum der Hardcursor zur Eingabe eines weiteren Suchbegriffs. Bei Bewältigung dieser Abfolge verfolgten vier Testprodukte (Papenmeier, Novotech, EHG und Hedo) diesmal die andere Cursorart als beim Programmstart, die drei anderen blieben ihrer Verfolgungsart treu (Baum, Frank Audiodata und KTS).
Bei einer Abbruchaktion innerhalb von "D-Info" wurde die Einblendung einer Dialogbox provoziert. Allein die Braillezeile von Baum zeigte die Dialogbox an, die Displays der anderen Teilnehmer (mit Ausnahme von Frank Audiodata, deren Braillezeile sich verirrte) folgten dem Hardcursor und zeigten die Suchbegriffzeile.
Zuletzt wurde eine weitere Dialogbox aufgerufen, die ein leeres Editierfeld mit Schreibcursor und einer Beschriftung darüber beinhaltete. Alle am Test beteiligten Produkte zeigten das Editierfeld, die Listenreste rechts und links im Hintergrund wurden mit angezeigt.

MS-Word
Im Programm "MS-Word" wurde durch Drücken der Alt-Taste das Menü aktiviert. Ohne Ausnahme folgten die Braillezeilen.
Die Verfolgung eines zu markierenden Textes in "MS-Word" gestaltete sich für einige Testteilnehmer schwierig. Die Zeilen von EHG, Hedo und Novotech konnten die Markierung weder aufwärts noch abwärts verfolgen. Hier mußte die Gesamtmarkierung im Nachhinein überprüft werden. Papenmeier und B&M konnten beim Markieren jeweils nur aufwärts (vom Ende zum Anfang) folgen, Baum dagegen nur abwärts. Zwei Testteilnehmer (Frank Audiodata und KTS) konnten beide Richtungen verfolgen (vergl. Abschnitt Markierungen Seite 40 bzw. Tabelle "Checkliste MS-Word Sonderzeichen, Markierung, Formatierung", Seite 42).
Das Verfolgen des Cursors bei einer Dialogboxbedienung über die Tab-Taste bereitete keine Probleme.

Telix
Die Cursorverfolgung bei "Telix" bereitete größere Schwierigkeiten, da dieses Programm neben einer Softcursordarstellung u.a. auch mit inversen Rahmendarstellungen arbeitet, was die Verfolgung erschwert (siehe Abschnitt Telix, Seite 62).
Checkliste Cursorverfolgung
B&M
BMS III
Baum
DM80
EHG
Handytech
Frank
Audiodata
Hedo
Profiline
KTS
Brailloterm
Novotech
Alva
Papenmeier
Braillex 2D
REHADAT
Startliste wird angezeigt
/
ü
-2
ü
-2
ü
ü
ü
Suchaktion- Cursor folgt
/
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
Index - erster Eintrag der Liste angezeigt
/
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
D-Info
Startbild 5 - Soft-/Hardcursor
/
Soft-
Hard-
Soft-
Hard-
Hard-
Hard-
Hard-
Suchaktion 5 - Resultat Soft-/Hardcursor
/
Soft-
Soft-
Soft-
Soft-
Hard-
Soft-
Soft-
Abbruchdialog - BZ zeigt Frage
/
ü
-3
-4
-3
-3
-3
-3
MS-Word
Menüaufruf
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
hervorgehobener Buchstabe erkennbar durch ...
AD6
7 u. 8 fehlt7
-
AD6
-
AD6
AD6
7 u. 8, AD6
Strg+S - Formatleiste
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
ü
Markieren vom Anfang zum Ende verfolgen
-8
ü
-8
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-8
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-8
-8
Markieren vom Ende zum Anfang verfolgen
ü
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-
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-
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-
ü
Dialog - Tab verfolgen
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ü
ü
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ü
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ü
1 B&M wurde bei REHADAT und D-Info nicht getestet 2 zeigt letzte Zeile 3 zeigt Hardcursor-Position 4 zeigt andere Position 5 ohne vorherige Einstellung der Verfolgungsart 6 Attributdarstellung 7 Befehl ganz unterlegt, hervorgehobener Buchstabe nicht 8 Braillezeile bleibt in der ersten markierten Zeile stehen

Fazit Cursorverfolgung
Werden die Braillezeilen über die Möglichkeiten der Anpassung auf das jeweilige Anwendungsprogramm eingestellt, dann unterscheiden sich die Testprodukte kaum in der zuverlässigen Verfolgung des jeweiligen Cursors. Als einzige Braillezeile zeigte die DM 80 von Baum einen durch Abbruch provozierten Hinweisdialog, ohne dessen Bestätigung nicht weiter gearbeitet werden konnte.
Eine einheitliche Cursorverfolgung sollte gewährleistet sein, damit keine unnötige Verwirrung (gerade bei Einsteigern) bei der Programmbedienung entsteht. Im Test zeigten drei Produkte (EHG, Hedo und Novotech) einen Wechsel in der Verfolgungsart.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Überprüfbarkeit der fortlaufenden Markierung von Vorteil. Die Produkte von KTS und Frank Audiodata traten hier hervor, da beide eine Kontrolle in beide Markierrichtungen erlaubten. Die drei Produkte mit der zuvor beschriebenen wechselnden Cursorverfolgung (EHG, Hedo und Novotech) konnten den fortlaufenden Markiervorgang gar nicht verfolgen, sondern nur nach Abschluß des Markiervorgangs die fertige Markierung kontrollieren. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil in der Bewältigung der Arbeitsaufgaben.

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Erstellt: 04.09.1998 20:06   Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung