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2.4 Nachschlagewerke

Die automatischen Erkennungsleistungen der Screen Reader standen bei den Nachschlagewerken auf dem Prüfstand. Mit Topware D-Info 3.0 und Bertelsmann Universal Lexikon 1996 wurden zwei Neuerscheinungen ausgewählt, für die die Hersteller noch keine Anpassungen erarbeitet hatten.
D-Info ist ein Telefonbuch, in dem Telefonnummern und Adressen nach verschiedenen Kriterien gesucht und über die Zwischenablage an andere Programme übergeben werden. Die Bedienung erfolgt durch Menüs und Textschaltflächen. Grafische Anzeigen (Deutschlandkarte, Bubble Help) sind für die Bedienung nicht zwingend erforderlich und können ausgestellt werden.
Grafik 'Abbildung # 11'
Abbildung 11: Textschaltflächen werden leicht erkannt.
Mit den getesteten Windows-Anpassungen konnte D-Info relativ problemlos bedient werden, lediglich Virgo ließ die Nutzung dieses Programms wegen häufiger Schutzverletzungen nicht zu. Unterschiede der Screen Reader zeigten sich überwiegend darin, ob die Schaltflächen als solche erkennbar waren und ihr Status (aktiv/inaktiv) unterscheidbar war. Dies war nur bei Windots auf Anhieb gegeben, bei Blindows wurden unbekannte Bitmaps angezeigt, die vom Anwender benannt werden mußten, und bei IBM SR/2 müßte man den Status der Schaltflächen anhand der Farbe erkunden. Bei IBM SR/2 und Insight waren die Textschaltflächen nur als Text, nicht als Bedienelemente erkennbar. Die Bedienung der Schaltflächen über die Mouse-Funktion des Hilfsmittels war bei allen Produkten möglich. Die Unterschiede in der Darstellung sind also nur für die mehr oder weniger selbständige Erlernbarkeit des Programms von Bedeutung.
Grafik 'Abbildung # 12'
Abbildung 12: Grafische Bedienelemente und anklickbare Bilder sind für die Screen Reader schwierig zu erkennen.
Ein anderes Bild zeigte sich beim Bertelsmann Universal Lexikon, das mit keinem der Windows-Anpassungen durchgängig bedient werden konnte. Das Programm zeichnet sich durch eine anspruchsvolle optische Gestaltung aus: ungewöhnliche Symbolschaltflächen, anklickbare Bilder, grafisch gestaltete Überschriften, strukturierte Textblöcke. Die Screen Reader hatten mit allen genannten Elementen mehr oder weniger große Schwierigkeiten. Die Symbolschaltflächen waren bei Blindows teilweise nicht auffindbar, bei Virgo konnten sie nicht zugeordnet werden. Ein anklickbares Bild war mit IBM SR/2, Windots und Virgo nicht bedienbar. Eine grafisch gestaltete Überschrift wurde von mehreren Produkten verstümmelt angezeigt. Ein Infotext war mit Insight und Virgo nicht oder nur teilweise auffindbar. War ein grafisches Objekt einmal identifiziert, so boten alle Screen Reader die Möglichkeit, es mit Hilfe eines Sehenden zu benennen. Die Durchführung war allerdings verschieden komfortabel, es wurden teils fortgeschrittene Systemkenntnisse vorausgesetzt.
Bei dieser Gegenüberstellung wird deutlich, daß die Nutzbarkeit eines Programms für Blinde hauptsächlich von der Art seiner Programmierung abhängt. Während die herkömmliche, textbasierte Gestaltung auch unter MS Windows relativ gut von den Screen Readern verarbeitet wurde, gab es große Probleme bei optisch anspruchsvollen Gestaltungen. Hierbei hatten die Screen Reader nach wie vor Schwierigkeiten, die Objekte des Bildschirms zu identifizieren. Die Erkennungsleistungen der Produkte waren im Test unterschiedlich. Einige hatten es leichter als andere, Texte aufzufinden (Blindows, IBM SR/2, Windots). Bei der Erkennung von Symbolen und Bildern gab es eine große Streuung der Produktleistungen.

Grafik 'Zurück'  2.3.8 Zusammenfassung
Grafik 'Weiter'  3. Fazit

Erstellt: 10.08.1998 19:51   Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung