BITE Homepage BITE-Zwischenbericht 1997
Ergebnisse Windows-Anpassungen 2. Ergebnisse der praktischen Prüfung Stichwortverzeichnis
2.3.8 Zusammenfassung
Wie bei den
Grundfunktionen der
Textverarbeitung waren auch bei den spezielleren
Funktionen die
Dialogfelder weitgehend bedienbar. Unproblematisch waren demnach rein dialoggesteuerte
Aufgaben wie das
Ausfüllen entsprechend programmierter
Formulare oder das
Einfügen von
Formularfeldern.
Typische
Ausfälle kamen bei seltenen oder von
Blinden wenig eingesetzten
Bedienelementen vor, wie etwa bei den
Schaltflächen im
Seriendruck-
Manager und bei dem
Dialogfeld
Format
Positionsrahmen. Hieran wird deutlich, daß die
Hersteller in hohem
Maße
Anpassungsarbeiten auf der
Ebene einzelner
Bedienelemente aufwenden müssen, um den
Zugang zu den
Anwendungsprogrammen unter
MS
Windows sicherzustellen.
Ein allgemeiner
Entwicklungsrückstand bestand bei grafischen
Hilfslinien im
Text, wie etwa den
Begrenzungslinien von
Tabellenfeldern,
Kopf-/
Fußzeilen,
Grafiken, Positionsrahmen. Das
Fehlen dieser Hilfslinien erschwert die kontrollierte
Bearbeitung der entsprechenden
Dokumentteile oder macht sie unmöglich. So wird die
Orientierung in
Tabellen behindert, im Text eingebettete Grafiken werden nicht erkannt und können unbemerkt gelöscht werden. Die genannten
Elemente wurden von keinem der
Produkte dargestellt, nur in wenigen
Fällen wurden spezielle
Problemlösungen angeboten, wie etwa die
Ansage der nächsten
Kopf-/Fußzeile mittels
Sprachausgabe.
Eine Schwierigkeit ist auch die
Verfolgung der aktuellen
Eingabestelle im
Dokument, wenn anstelle des
Eingabe-Cursors eine erweiterte
Markierung verwendet wird. Dies ist beispielsweise beim
Sprung durch die
Zellen einer
Tabelle oder beim Sprung durch die
Felder eines
Formulars der Fall. Nur ein Teil der Produkte (
Blindows,
IBM
SR/2 -
Windots nur in
Formularen) konnte die entsprechenden Aufgaben lösen.
Symbolschaltflächen wurden von allen
Produkten mit
Ausnahme des IBM SR/2 im
Prinzip angezeigt und waren benannt oder konnten benannt werden. In speziellen
Bereichen wie den Kopf-/Fußzeilen und der
Seriendruckfunktion zeigten aber nur noch zwei Produkte (Blindows,
Virgo) die
Symbolschalter durchgängig an. Gerade in diesen speziellen Bereichen gibt es oftmals keine alternativen
Bedienwege zur
Durchführung einer
Aufgabe. Eine vergleichbare
Situation zeigte sich bei den
Rollbalken.
Insgesamt betrachtet zeigt sich in den fortgeschrittenen Funktionen der Textverarbeitung ein uneinheitliches
Leistungsspektrum der
Windows-
Anpassungen. Unproblematisch waren die rein dialoggesteuerten
Abläufe. Dagegen zeichnen sich die meisten speziellen Funktionen dadurch aus, daß verschiedenartige Bedienelemente -
Dialoge, grafische Hilfslinien,
Markierungen, Symbolschaltflächen etc. - ineinandergreifen. Der mangelnde
Zugriff auf einzelne Bedienelemente kann sich bei bestimmten
Arbeitsabläufen potenzieren und insgesamt die Durchführung unmöglich machen. Ein
Beispiel sind die
Seriendruckfunktionen, die bereits auf einer oberflächlichen Ebene mit den meisten Produkten nicht bedienbar waren. Ein weiteres Beispiel ist die Orientierung in Tabellen, die im
Test nur von zwei Produkten (Blindows, IBM SR/2) annehmbar gelöst wurde.
Bei insgesamt mäßiger
Erfüllung der
Testaufgaben erzielten diejenigen Produkte durchgängig brauchbare
Ergebnisse (Blindows, IBM SR/2), die entweder die Bedienelemente in allen Bereichen durchgehend ausgearbeitet hatten oder spezielle Sonderfunktionen anboten. Virgo, das für sich allein einige Ausfälle aufwies, bot in den separat gelieferten
WinWord-
Makros für viele Funktionen einen komfortablen Ersatz.
Neben der
Fleißarbeit, alle
Spezialfunktionen der Textverarbeitung durchzuarbeiten, liegen die dringendsten
Entwicklungsaufgaben für alle Produkte bei den grafischen Hilfslinien. Hiermit könnte der
Umgang mit Tabellen, Kopf-/Fußzeilen und positionierten
Elementen wesentlich erleichtert werden. Mit den genannten Funktionen können blinde
Bürokräfte sich Aufgaben erschließen, die von der reinen
Schreibtätigkeit wegführen.
2.3.7 Serienbrief
2.4 Nachschlagewerke
Erstellt: 10.08.1998 19:51 Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung