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2.3.8 Zusammenfassung

Wie bei den Grundfunktionen der Textverarbeitung waren auch bei den spezielleren Funktionen die Dialogfelder weitgehend bedienbar. Unproblematisch waren demnach rein dialoggesteuerte Aufgaben wie das Ausfüllen entsprechend programmierter Formulare oder das Einfügen von Formularfeldern. Typische Ausfälle kamen bei seltenen oder von Blinden wenig eingesetzten Bedienelementen vor, wie etwa bei den Schaltflächen im Seriendruck-Manager und bei dem Dialogfeld Format Positionsrahmen. Hieran wird deutlich, daß die Hersteller in hohem Maße Anpassungsarbeiten auf der Ebene einzelner Bedienelemente aufwenden müssen, um den Zugang zu den Anwendungsprogrammen unter MS Windows sicherzustellen.
Ein allgemeiner Entwicklungsrückstand bestand bei grafischen Hilfslinien im Text, wie etwa den Begrenzungslinien von Tabellenfeldern, Kopf-/Fußzeilen, Grafiken, Positionsrahmen. Das Fehlen dieser Hilfslinien erschwert die kontrollierte Bearbeitung der entsprechenden Dokumentteile oder macht sie unmöglich. So wird die Orientierung in Tabellen behindert, im Text eingebettete Grafiken werden nicht erkannt und können unbemerkt gelöscht werden. Die genannten Elemente wurden von keinem der Produkte dargestellt, nur in wenigen Fällen wurden spezielle Problemlösungen angeboten, wie etwa die Ansage der nächsten Kopf-/Fußzeile mittels Sprachausgabe.
Eine Schwierigkeit ist auch die Verfolgung der aktuellen Eingabestelle im Dokument, wenn anstelle des Eingabe-Cursors eine erweiterte Markierung verwendet wird. Dies ist beispielsweise beim Sprung durch die Zellen einer Tabelle oder beim Sprung durch die Felder eines Formulars der Fall. Nur ein Teil der Produkte (Blindows, IBM SR/2 - Windots nur in Formularen) konnte die entsprechenden Aufgaben lösen.
Symbolschaltflächen wurden von allen Produkten mit Ausnahme des IBM SR/2 im Prinzip angezeigt und waren benannt oder konnten benannt werden. In speziellen Bereichen wie den Kopf-/Fußzeilen und der Seriendruckfunktion zeigten aber nur noch zwei Produkte (Blindows, Virgo) die Symbolschalter durchgängig an. Gerade in diesen speziellen Bereichen gibt es oftmals keine alternativen Bedienwege zur Durchführung einer Aufgabe. Eine vergleichbare Situation zeigte sich bei den Rollbalken.
Insgesamt betrachtet zeigt sich in den fortgeschrittenen Funktionen der Textverarbeitung ein uneinheitliches Leistungsspektrum der Windows-Anpassungen. Unproblematisch waren die rein dialoggesteuerten Abläufe. Dagegen zeichnen sich die meisten speziellen Funktionen dadurch aus, daß verschiedenartige Bedienelemente - Dialoge, grafische Hilfslinien, Markierungen, Symbolschaltflächen etc. - ineinandergreifen. Der mangelnde Zugriff auf einzelne Bedienelemente kann sich bei bestimmten Arbeitsabläufen potenzieren und insgesamt die Durchführung unmöglich machen. Ein Beispiel sind die Seriendruckfunktionen, die bereits auf einer oberflächlichen Ebene mit den meisten Produkten nicht bedienbar waren. Ein weiteres Beispiel ist die Orientierung in Tabellen, die im Test nur von zwei Produkten (Blindows, IBM SR/2) annehmbar gelöst wurde.
Bei insgesamt mäßiger Erfüllung der Testaufgaben erzielten diejenigen Produkte durchgängig brauchbare Ergebnisse (Blindows, IBM SR/2), die entweder die Bedienelemente in allen Bereichen durchgehend ausgearbeitet hatten oder spezielle Sonderfunktionen anboten. Virgo, das für sich allein einige Ausfälle aufwies, bot in den separat gelieferten WinWord-Makros für viele Funktionen einen komfortablen Ersatz.
Neben der Fleißarbeit, alle Spezialfunktionen der Textverarbeitung durchzuarbeiten, liegen die dringendsten Entwicklungsaufgaben für alle Produkte bei den grafischen Hilfslinien. Hiermit könnte der Umgang mit Tabellen, Kopf-/Fußzeilen und positionierten Elementen wesentlich erleichtert werden. Mit den genannten Funktionen können blinde Bürokräfte sich Aufgaben erschließen, die von der reinen Schreibtätigkeit wegführen.

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Erstellt: 10.08.1998 19:51   Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung