Bildschirmformulare werden im Büroalltag häufig eingesetzt; die Bedienbarkeit mit Blindenhilfsmitteln ist u.a. von der Art der Programmierung abhängig. Um das Problem einzugrenzen, wurde in der Testaufgabe ein Formular eingesetzt, das mit WinWord-eigenen Verfahren gestaltet war. Es wurde ein Briefkopf vorgegeben, dessen Eingabefelder mit dem WinWord-eigenen Sprungbefehl nacheinander anzuspringen und auszufüllen waren. Als Schwierigkeit für Blindenhilfsmittel wurde erwartet, daß die Cursorverfolgung und somit die Effizienz der Bedienung verlorengehen könnte.

Eine effiziente Bedienbarkeit von Formularfeldern ist gegeben, wenn das Feld beim Sprungbefehl F11 auf der Braillezeile erscheint, wobei sein aktueller Inhalt anhand der Markierung erkennbar ist und überschrieben werden kann (Indikator 1). Unerwünscht ist bei diesem Ablauf die sonst hilfsweise einsetzbare Cursorbewegung, da diese mehrere zusätzliche Arbeitsschritte auslösen würde. Als weitere Schwierigkeit wurden positionierte Felder eingesetzt, die sowohl in der Normalansicht als auch in der Layoutansicht zu bedienen waren (Indikator 2). Alternativ wurden mit Feldinformationen ausgestattete Formularfelder eingesetzt (Indikator 3), die bei Bedienung mit F9 schrittweise in einem Dialogfeld angezeigt werden und keine besonderen Anforderungen an die Cursorverfolgung stellen.

Keine Schwierigkeiten wurden beim Ausfüllen von Formularfeldern mittels Dialog (F9) vorgefunden. Auch die erwarteten Schwierigkeiten mit der Cursorverfolgung bei Bedienung mit dem Sprungbefehl (F11) waren bei einem Großteil der Produkte (Blindows, IBM SR/2, WinDots) bereits gelöst, wobei IBM SR/2 zuvor eine Modusumschaltung benötigte. Nicht zuverlässig war die Cursorverfolgung bei Insight, das die Probleme nach Auskunft von Novotech in der Folgeversion behoben haben will. Virgo hatte die Cursorverfolgung in Formularfeldern zum Testzeitpunkt ebenfalls nicht integriert. Als Ersatzlösung wurden WinWord-Makros angeboten, mit deren Hilfe sogar positionierte Felder korrekt auf die Braillezeile kamen. Mit positionierten Feldern hatten alle übrigen Produkte ihre Schwierigkeiten: sie wurden von Insight nicht, von den anderen nur dann zuverlässig angezeigt, wenn WinWord zuvor in die Normalansicht umgeschaltet worden war.