Die Einrichtung der Kopf-/Fußzeilen in einem Dokument mit mehreren Abschnitten ist eine komplexe Aufgabe, die sich aus zahlreichen, teils voneinander abhängigen Elementen zusammensetzt. In der Betriebspraxis wird diese Aufgabe vielfach von fortgeschrittenen Anwendern erledigt und zur allgemeinen Nutzung in Dokumentvorlagen bereitgestellt.

Die Struktur der Kopf-/Fußzeilen wird in der Ansicht Kopf-/Fußzeile (Indikator 1 bis 4) sowie im Dialogfeld "Seite einrichten", Registerblatt "Seitenlayout" (Indikator 5) geregelt. Besondere Schwierigkeiten für die Bedienung mit Blindenhilfsmittel bietet zum einen die grafische Begrenzungslinie der Kopf-/Fußzeile (Indikator 1), die bei Cursorsteuerung leicht unbemerkt überschritten werden kann. Einige der Begrenzungslinien enthalten einen Text zur Benennung der Kopf-/Fußzeilen (Indikator 2). Der Rollbalken ist in manchen Situationen zu betätigen (Indikator 3), um die Begrenzungslinien vollständig in den Bildschirmausschnitt zu bringen, so daß die Art der Kopf-/Fußzeile gelesen werden kann. Die Steuerung erfolgt im wesentlichen durch Schaltflächen (Indikator 4), wenn auch für einige Funktionen Alternativen vorliegen. Beispielsweise ist eine kontrollierte Bewegung durch die verschiedenen Kopfzeilen eines Dokuments kaum möglich, wenn weder die grafischen Begrenzungslinien noch die Schaltfläche "Nächste Kopfzeile" zur Verfügung stehen.

Unproblematisch war bei allen Produkten die Bedienung der Optionen zur Kopf-/Fußzeile im Dialogfeld Seite einrichten. Dagegen erbrachten die Elemente der Ansicht Kopf-/Fußzeile sehr verschiedene Ergebnisse. Die grafischen Begrenzungslinien wurden von keinem Produkt auf der Braillezeile dargestellt. In der praktischen Anwendung konnte die fehlende Begrenzungslinie teilweise durch die Bezeichnung der Kopf-/Fußzeile ausgeglichen werden. Diese Begriffe wurden von allen Produkten wiedergegeben, bei Insight in der getesteten Version allerdings nicht vollständig. Die Bedienung des Rollbalkens in der Ansicht Kopf-/Fußzeile war mit zwei Produkten (Insight, Virgo) möglich, bei IBM SR/2 war dieser Arbeitsschritt in der Testaufgabe wegen abweichender Wiedergabe des Bildschirminhalts nicht erforderlich. Die Schaltflächen der Symbolleiste waren bei zwei Produkten (Blindows, Virgo) dargestellt bzw. definierbar. Virgo bot als Alternative zusätzlich Makros im WinWord-Menü an, um die entsprechenden Funktionen leichter abrufbar zu machen. Der Hersteller von WinDots lieferte die Schaltflächendefinition während der Auswertung nach. Von den hier genannten Produkten erfüllten Virgo und Blindows die Mehrzahl der Indikatoren

Die Arbeitsaufgabe wird ergänzt um die inhaltliche Bearbeitung der Kopf-/Fußzeilen. Hiermit werden einfachere Anforderungen an die Bedienung der Kopf-/Fußzeilen stärker berücksichtigt.