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2.3.2 Tabellen

Arbeitsaufgabe 1: Tabelle lesen und bestimmte Position anspringen.
Tabellen zu lesen gehört für Blinde zu den schwierigeren Aufgaben, da Braillezeile und Sprachausgabe für die Orientierung in der Fläche nicht eingerichtet sind. Es kann immer nur zeilenweise bzw. ausschnittweise gelesen werden. Schwierigkeiten treten insbesondere dann auf, wenn eine Tabelle mehr als 80 Zeichen breit ist, oder wenn eine Tabelle umgebrochenen Fließtext in mehrzeiligen Zellen enthält. In diesen Fällen geht die sinngemäße Zuordnung der Information leicht verloren. Die Lösung dieser Schwierigkeiten ist von besonderer beruflicher Relevanz für Blinde aller Berufsgruppen. Daher ist von den Hilfsmitteln zu erwarten, daß sie spezifische Hilfestellung bei der Orientierung in Tabellen anbieten.
Die Testaufgabe bezog sich auf eine Tabelle mit höherem Schwierigkeitsgrad. Aufgabe war, zum einen Zeilen und Spalten fortlaufend zu lesen, zum anderen eine bestimmte Zelle anzuspringen und zu lesen. Gefragt wurde jeweils nach der Sicherheit der Orientierung.
Grafik 'Abbildung # 7'
Abbildung 7: Die Hilfszeichen zur Zellbegrenzung und die Markierung ganzer Zellen sind wichtige Anhaltspunkte für die Orientierung in Tabellen.

Indikatoren
Zur sicheren Orientierung ist insbesondere erforderlich, daß die Begrenzung der Zeilen und Spalten eindeutig erkennbar ist. Wichtigster Indikator hierfür ist die Zellmarke (Indikator 1.1). Unterstützend wirkt eine besondere Kennzeichnung des Zeilenendes (Indikator 1.2), das beim fortlaufenden Lesen der Tabelle mit TAB den Übergang in die neue Zeile anzeigt. Die Darstellung der Gitternetzlinien (Indikator 1.3 - hier ist die über das Menü "Tabelle" einschaltbare Option gemeint, die nichtdruckbare Hilfslinien am Bildschirm anzeigt) ist vor allem bei großen Zellen hilfreich. Beim spaltenweisen Lesen ist zu erwarten, daß die Anfangspositionen der Zellen jeweils an konstanter Stelle auf der Braillezeile angezeigt werden (Indikator 2). Die Bewegung mit TAB erleichtert u.a. das Lesen mehrzeiliger Zellen. Um die Bewegung mit TAB kontrolliert ausführen zu können, wird neben der Kennzeichnung des Zeilenendes (Indikator 1.2) die Cursorverfolgung und die Darstellung der Markierung (Indikator 2) benötigt. Eine Kennzeichnung der Zellposition (Indikator 4) wird gefordert, um die flächige Orientierung zu erleichtern.

Testergebnisse
Die in dieser Darstellung genannten Produkte stellten die Zellmarken dar, hatten jedoch keine besondere Kennzeichnung für das Zeilenende. Hierdurch wurde beim fortlaufenden Lesen der Zellen mit TAB die Orientierung über die aktuelle Position erschwert. Zwei Produkte (Virgo mit Makros und WinDots) boten durch Zusatzfunktionen, die ohne Positionswechsel abgefragt werden konnten, eine Orientierung über die Zellposition und somit auch über das Zeilenende. Die Gitternetzlinien wurden von keinem Produkt dargestellt. Eine konstante Darstellung von Spaltenanfängen war nur bei drei Produkten (Blindows, IBM SR/2, WinDots) gegeben. Eine sichere Cursorverfolgung beim Lesen der Tabelle mit TAB war bei zwei Produkten (Blindows, IBM SR/2) gegeben, wobei IBM SR/2 zuvor die Einschaltung des entsprechenden Modus verlangte. Insgesamt haben nur zwei Produkte (Blindows, IBM SR/2) die wichtigsten Indikatoren erfüllt. Die sichere Orientierung in Tabellen stellt eine der dringendsten Entwicklungsaufgaben für die Hilfsmittelhersteller dar.

Arbeitsaufgabe 2: Tabelle mit einfachen Grafikmerkmalen gestalten.
Von den vielfältigen Möglichkeiten der grafischen Gestaltung einer Tabelle wurden zwei Methoden ausgewählt: die Gitternetzlinien und die Schattierung. Beide Methoden sind relativ einfach zu kontrollieren, da sie nur aus jeweils einem Element bestehen.

Indikatoren
Das Gitternetz ist kontrolliert bedienbar, wenn im Registerblatt "Rahmen" der Status der Schaltflächen "Ohne", "Kasten" und "Gitternetz" erkennbar ist. Ergänzend wurde gefragt, ob die Rahmenlinien im Dokument erkennbar sind. Schattierungen sind ebenfalls an der ausgewählten Einstellung im Dialogfeld zu erkennen. Ergänzend wurde gefragt, ob die Schattierung im Dokument erkennbar ist.

Testergebnisse
Schattierungen waren bei allen Produkten durch die entsprechende Einstellung im Dialogfeld kontrolliert bedienbar. Die Überprüfung der Schattierung im Dokument war in der Testaufgabe nur mit IBM SR/2 erfolgreich,.ein weiteres Produkt (Virgo), das die Funktion ebenfalls anbot, brachte ein falsches Ergebnis. Die Gitternetzlinien wurden von keinem Produkt angezeigt, weder im Dialogfeld noch im Dokument.

Grafik 'Zurück'  2.3.1 Überarbeiten / Versionsvergleich
Grafik 'Weiter'  2.3.3 Kopf-/Fußzeilen

Erstellt: 10.08.1998 19:51   Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung