BITE Homepage BITE-Zwischenbericht 1997
Ergebnisse Windows-Anpassungen 2. Ergebnisse der praktischen Prüfung Stichwortverzeichnis
2.2.4 Zusammenfassung
Alle getesteten
Windows-
Anpassungen für
Blinde erlaubten ohne größere
Probleme die
Eingabe deutschsprachiger
Texte sowie die
Bedienung der
Dialoge zum
Drucken und
Verwalten der
Dokumente. Somit waren die für die einfache
Textverarbeitung unverzichtbaren
Funktionen ausführbar.
Nicht gelöst war dagegen die eindeutige
Wiedergabe von Sonderzeichen, so daß Schwierigkeiten auftreten, wenn die
Arbeitsaufgabe
Paragraphenzeichen, typografische
Anführungszeichen oder wissenschaftliche
Symbole verlangt. Es wäre wünschenswert, zumindest den
ANSI-Zeichensatz, der in
MS
Windows für die
Text-
Schriftarten verwendet wird, vollständig in
Braille umgesetzt vorzufinden.
Unterschiede der
Produkte waren bei denjenigen
Indikatoren zu erkennen, die auf die Unterstützung einer effizienten
Arbeitsweise zielten. So wurde die geforderte
Kontextkontrolle in der
Rechtschreibprüfung nur von einem Teil der Produkte (
IBM
SR/2,
Insight) angeboten. Beim
Lesen und
Markieren gab es eine große
Spannbreite der
Produktleistungen, von der vollständigen (
Blindows) bis hin zur minimalen (
Virgo)
Erfüllung der gefragten Indikatoren.
Große Unterschiede gab es auch bei der
Kontrolle der
Zeichenformate, wobei aber kein
Produkt alle
Wünsche erfüllte. Virgo fiel in diesem
Bereich deutlich zurück. Bei den übrigen
Produkten wurden interessante verschiedenartige
Lösungsansätze vorgefunden, die einander sinnvoll ergänzen könnten, wenn sie in einem Produkt vereinigt wären.
Einheitlicher ist das
Leistungsspektrum bei der Kontrolle verschiedener
Absatzformen, des Seitenumbruchs und des
Druckbildes. Mit allen Produkten konnten
Einrückungen festgestellt werden, wechselnde
Zeilenabstände hingegen nicht. Seitenumbrüche waren mit allen Produkten eingeschränkt nachvollziehbar. Außer
Reichweite scheint bis auf weiteres eine grafisch-taktile
Druckbildkontrolle zu sein.
Die
Dialogfelder waren in den
Grundfunktionen der Textverarbeitung allgemein bedienbar. Lediglich bei einem Produkt (
Windots) wurden mehrfache
Ausfälle beobachtet, die aber nur ausnahmsweise bewirkten, daß eine
Aufgabe auf keinem der vom
Programm angebotenen
Bedienwege ausführbar war. Dagegen wurde eine in
WinWord einmalig auftretende
Darstellungsform wie das
FormatInfo nur von einem Teil der Produkte (IBM SR/2, Insight, Windots) angezeigt.
Insgesamt betrachtet wurden einfache
Schreibarbeiten von den Produkten allgemein unterstützt, wobei aber große Unterschiede in effizienten
Arbeitsweisen bestanden. Die meisten Produkte ließen das
Bemühen erkennen, blinden
Anwendern auch anspruchsvolle Schreibarbeiten zugänglich zu machen. In dieser
Richtung besteht weiterer
Entwicklungsbedarf.
Lohnende
Entwicklungsziele wären insbesondere das
Zusammenführen verschiedener Lösungsansätze in der Kontrolle der Zeichenformate und das
Melden wechselnder Zeilenabstände.
Begrüßenswert wäre ein geregelter
Umgang mit den unter MS Windows üblichen
Zeichensätzen, zumindest aber mit dem ANSI-Zeichensatz. Hierzu müßten die
Hersteller sich entschließen, der
Standardisierungsarbeit der
Braille-Kommissionen durch die
Vorlage eigener
Braille-
Tabellen entgegenzukommen.
2.2.3 Drucken
2.3 Fortgeschrittene Funktionen der Textverarbeitung mit WinWord 6.0
Erstellt: 10.08.1998 19:51 Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung