Grafik 'BITE Homepage'  BITE Homepage  Grafik 'BITE-Zwischenbericht 1997'  BITE-Zwischenbericht 1997   Grafik 'Inhalt'  Ergebnisse Braillezeilen     Grafik 'Stichwortverzeichnis'  Stichwortverzeichnis

0. Einleitung

Was untersucht wurde: Braillezeilen unter DOS
Seit dem Siegeszug der grafischen Benutzeroberfläche MS Windows konzentrieren sich die Hilfsmittelhersteller auf die Entwicklung einer fehlerfreien und komfortablen Windows-Anpassungssoftware. Ohne diese spezielle Software ist keine Braillezeile in der Lage, Windows-Anwendungen mit ihren grafischen Symbolen korrekt darzustellen.
Aber wie sieht es mit den im Alltag und in der Berufswelt immer noch vorhandenen DOS-Applikationen aus? Was hat sich für Braillezeilen im Hinblick auf die DOS-Programme getan? In der Produktprüfung wurden Braillezeilen mit 80 Anzeigemodulen zu einem Vergleich herangezogen. Es ging um die Bedienung und Kontrollmöglichkeit von ausgewählter Software unter dem Betriebssystem MS-DOS 6.x.

Produkte
Die beabsichtigte Produktprüfung wurde den auf dem deutschen Hilfsmittelmarkt vertretenen Anbietern in einer Ausschreibung vom September 1996 bekanntgegeben. Daraufhin stellten uns acht Anbieter Braillezeilen zum Test bereit, wie in der Tabelle Untersuchte Produkte - Anbieterbeteiligung dargestellt. Die Braillezeile von B&M wurde verspätet angemeldet und konnte in der praktischen Prüfung nur teilweise berücksichtigt werden. Bei der von KTS zum Test ausgelieferten Braillezeile handelte es sich laut nachträglicher Anmerkung des Anbieters um einen Prototyp, die spätere reguläre Serie des Produkts Brailloterm 32 enthalte demgegenüber wesentliche Veränderungen.
An der Anbieterbefragung beteiligten sich fünf Anbieter, drei Anbieter (Baum, EHG, Hedo) beteiligten sich nicht. Ein Rücklauf zu den Ergebnissen der Praktischen Prüfung liegt von vier Anbietern vor, vier Anbieter (Baum, EHG, Hedo, Papenmeier) beteiligten sich hieran nicht.

Untersuchte Produkte - Anbieterbeteiligung
Anbieter
Braillezeile /
Unterstützende Software
Praktische Prüfung
Rücklauf Prüfergebnisse
Anbieterbefragung
B&M Ingenieurbüro
BMS III
teilweise
ja
ja
Baum Elektronik
DM 80 OSCR System 90 /
Cursorstar, Autocursor
ja
nein
nein
EHG Handytech
Handytech Modular Braille Window 84 /
BW-Pro
ja
nein
nein
Frank Audiodata
Braillezeile 84 + Audio-Terminal
ja
ja
ja
Hedo
Profiline 86 /
SW-Pro
ja
nein
nein
KTS
Brailloterm
ja
ja
ja
Novotech
ALVA ABT 380
ja
ja
ja
Papenmeier
Braillex 2D Screen Dual Port
ja
nein
ja

Benutzte Anwendungsprogramme
Mit diesen Anwendungsprogrammen wurden die Braillezeilen getestet:

REHADAT: Auskunftssystem: Datenbank über technische Hilfsmittel
Topware D-Info: Auskunftssystem: Datenbank über Telefonteilnehmer
Microsoft Word 6.0: Textverarbeitungsprogramm
F&A 5.0: Integrierte Text- und Datenverarbeitung
Symantec
Norton Commander: Datei- und Systemverwaltung
Telix 3.51: Online Programm
Drews BTX Decoder: Online Programm

Die Braillezeile von B&M wurde erst zu einem späten Zeitpunkt zum Test angemeldet und konnte aus organisatorischen Gründen bei den Programmen REHADAT, D-Info, F&A, Norton Commander und Telix nicht getestet werden.

Drei unterschiedliche Testverfahren
Durchgeführt wurden die Tests auf Grundlage des Anforderungsprofils "Braillezeilen" in den Monaten Januar bis März des Jahres 1997. Dabei wurden mit der Anbieterbefragung, der Praktischen Prüfung und der Analyse der Benutzerinformationen (Produktbeschreibung und Bedienanleitung) drei unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Dementsprechend gliedert sich auch die Darstellung der Ergebnisse in drei Kapitel. Am Anfang stehen die Ergebnisse der Anbieterbefragung (1), es folgen die im Zentrum der Untersuchung stehenden Resultate der Praktischen Prüfung (2), sowie die Ergebnissen der Dokumentenanalyse (3). Den Abschluß bildet die Kurzübersicht der beteiligten Testprodukte (4). Der Anhang enthält eine Erläuterung der wichtigsten Begriffe und die Anschriften der Anbieter.

Auswertungsverfahren
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Ergebnisse vergleichender Produktuntersuchungen darzustellen. Im allgemeinen werden Verfahren bevorzugt, die zu eindeutigen und griffigen Ergebnissen führen: Testsieger werden ermittelt, Verlierer werden genannt und mit plakativen Testurteilen wird versucht, einen schnellen Überblick zu bieten. Solche Ansätze - die intensiven Diskussionen mit den Anwendern haben das gezeigt - sind für die vorliegende Untersuchung nicht sinnvoll.
Der Grund: die Auswahl des geeignetsten Hilfsmittels zur Computernutzung ist sehr komplex. Nicht nur die jeweiligen Arbeitsanforderungen und die vorhandene betriebliche Hard- und Softwareausstattung müssen berücksichtigt werden, zentrale Faktoren sind auch EDV-Vorkenntnisse, Arbeitsweise und körperliche Einschränkungen des zukünftigen Hilfsmittelbenutzers. Eine Ergebnispräsentation, die diesen speziellen Hintergrund der Computerhilfsmittel vernachlässigt, ist für die an der Hilfsmittelauswahl Beteiligten - Betroffene wie Berater - wenig hilfreich.
Wir haben uns daher darauf beschränkt, die bei den Anbietern erfragten und im Rahmen der praktischen Prüfung ermittelten Produkteigenschaften und Leistungsdaten in beschreibender Form zu präsentieren. In Form von Tabellen und erläuternden Texten werden die Ergebnisse - nach thematischen Schwerpunkten geordnet - vorgestellt. Auf eine bewertende Darstellung wurde vollständig verzichtet. Eine Gewichtung der zugrundeliegenden Anforderungskriterien wurde ebensowenig vorgenommen, wie die bei vergleichenden Analysen übliche Übersetzung von Testergebnissen in vereinfachende Aussagen (wie z.B. die Nennung möglicher und tatsächlich erreichter Punkte) oder in Werturteile (wie z.B. gut, ausreichend, mangelhaft).

Nutzungsmöglichkeiten der Ergebnisse
Mit der von uns gewählten Form der Ergebnisdarstellung erhält der Leser detaillierte Informationen über das Leistungsspektrum von Braillezeilen. Hinweise, auf welche Leistungen es besonders ankommt oder welches Produkt am besten abgeschnitten hat, wird er allerdings nicht finden.
Die Ergebnisse informieren darüber, was die am Test beteiligten Produkte unter bestimmten Bedingungen können. Das Wissen darüber, was die Braillezeile im individuellen Fall alles können soll und welche Leistungen jeweils besonders wichtig sind, muß der Leser mitbringen. Anders gesagt, die vorliegende Untersuchung ersetzt keinesfalls die individuelle Bedarfs- bzw. Arbeitsplatzanalyse. Erst wenn bekannt ist, welche Anforderungen die Braillezeile im Einzelfall erfüllen muß, läßt sich mit dem vorliegenden Leistungsüberblick das jeweils geeignetste Produkt auswählen.

Grafik 'Zurück'  V.   Ergebnisse der Produktprüfung Braillezeilen
Grafik 'Weiter'  1. Ergebnisse der Anbieterbefragung

Erstellt: 04.09.1998 20:06   Aktualisiert: 14.12.1998 21:46
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
Copyright © 1998 BIT GmbH - Mailto: 0402987340@t-online.de
Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung