BITE Homepage BITE-Zwischenbericht 1997
Anforderungsprofil Windows-Anpassungen Stichwortverzeichnis
3 Effizienter Informationszugang
3.1 Alle Bestandteile der Bildschirm-Information sind vollständig und leicht unterscheidbar wiedergegeben.
3.1.1 Für alle Bildpunkte sind Informationen über die Bildschirmkoordinaten und die Farbe verfügbar.
Hilfsfunktion für auf anderem
Wege nicht zu gewinnende
Informationen: genaue
Position von
Einrückungen und
Tabellenspalten, Verlaufsanzeige "
Speichern" in
WinWord (blauer
Balken),
Farben der
Überarbeiten-
Funktion, farbige
Statusanzeigen in
Compuserve.
3.1.2 Alle Bedienelemente und Statusanzeigen sind erkennbar, deutlich von Datenelementen unterschieden und bedienbar.
Programm-Icons,
Befehlsschaltflächen,
Reiter von
Registerblättern,
Editierfelder, die
Anzeige des aktuellen
Verzeichnisses bei
Datei
Öffnen,
Hyperlinks im
Hilfesystem,
Scrollbars.
WinWord: die Anzeige der derzeit zugeordneten
Shortcuts bei
Extras
Anpassen,
Statusanzeige "
Makrorecorder aktiv".
3.1.3 Alle Zeichen verbreiteter Zeichensätze sind erkennbar.
Aufzählungszeichen,
Telefonsymbol,
Copyright-
Zeichen, fremdsprachliche
Schriftzeichen, mathematische und wissenschaftliche
Symbole
3.1.4 Alle nichtdruckbaren Sonderzeichen sind erkennbar.
Tabs, Seitenwechsel,
Tabellenbegrenzungslinien
3.1.5 Alle Zeichen- und Absatzformate sind erkennbar. Auf Veränderungen des Formats wird wahlweise aufmerksam gemacht.
Meldung von
Formatwechseln durch Unterlegung,
Sprache oder
Text; vollständige
Wiedergabe aller
Merkmale oder nur der Änderungen; auf
Tastendruck abfragbar; Wiedergabe der
Kontexthilfe
3.1.6 Im Text / Datenbereich eingebundene grafische Elemente sind erkennbar.
druckbare
Rahmenlinien,
Begrenzungslinien von eingebundenen
Objekten;
Umfang und
Position
Grafiken
3.1.7 Markierungen sind kontrolliert durchführbar.
während des
Markierens und im Nachhinein
3.1.8 Es wird nur Information wiedergegeben, die auch auf dem Bildschirm erscheint und auf die im Dialog zugegriffen werden kann.
Dateimanager:
Dateiliste länger als bedienbar;
Excel: überblendete
Zellinhalte
3.2 Steuerbarkeit
3.2.1 Navigation
3.2.1.1 Der Hilfsmittelfokus folgt zuverlässig dem Eingabecursor. Dieser Modus ist abschaltbar.
Erwartete Schwierigkeiten:
Lesen von
Tabellen, Ausfüllen von
Formularfeldern; nach
Durchführung einer
Aktion zum
Eingabecursor zurückkehren.
3.2.1.2 Alle Bereiche des Bildschirms sind ohne Programmbedienung zugänglich.
Auch
Bereiche außerhalb des aktiven
Fensters.
3.2.1.3 Der Mauszeiger kann an alle am Bildschirm sichtbaren Anzeigen, Bedienelemente und Datenelemente geführt werden.
3.2.1.4 Der Hilfsmittelfokus kann jederzeit an den Programmfokus zurückgeführt werden.
3.2.1.5 Der Bildschirminhalt kann in flächiger Anordnung kontrolliert werden.
a) flächig strukturierte
Daten können zeichengerecht angezeigt werden:
Tabellenspalten,
Einrückungen, positionierte
Felder; b)
Bedienelemente und
Anzeigen können in ihrer flächigen
Anordnung wiedergegeben werden,
Schaltflächen können in diesem
Modus bedient werden.
3.2.1.6 Der Bildschirminhalt kann in strukturierter Anordnung kontrolliert werden.
a) strukturierte
Daten können in sinngemäßer
Reihenfolge gelesen werden:
Fließtext in
Tabellen, Text mit
Anmerkungen; b)
Bedienelemente und
Anzeigen können in systematischer Reihenfolge wiedergegeben werden,
Schaltflächen können in diesem
Modus bedient werden.
3.2.1.7 Ausgewählte Bedienelemente und Anzeigen können direkt angesprungen werden.
Statuszeile,
Titelleisten
3.2.1.8 Auf relevante Veränderungen außerhalb des Hilfsmittelfokus wird aufmerksam gemacht.
Seitenwechsel in
Statuszeile,
Meldung eines im Hintergrund ausgeführten
Programms.
Überwachungsbereiche können festgelegt werden.
3.2.1.9 Editierfelder sind als solche erkennbar. Das Etikett von Editierfeldern ist ohne weiteren Arbeitsschritt erkennbar.
3.2.1.10 Der Kontext von Bearbeitungsfunktionen ist auf Tastendruck erkennbar.
Suchen,
Ersetzen,
Rechtschreibprüfung,
Silbentrennung
3.2.2 Keine Wartezeiten bei empfohlener Rechnerkapazität
Benchmarktest;
Zeit bis zur
Anzeige ausgewählter
Menüs (
Format
Absatz),
Wechsel zwischen
Dokumentfenstern,
Taskwechsel; Zeit bis zur Anzeige der nächsten
Textzeile beim
Lesen mit der
Braillezeile
3.2.3 Fehlertoleranz
3.2.3.1 Navigationsfehler können mit geringem Aufwand rückgängig gemacht werden.
Navigationsschritte rückgängig machen
3.2.3.2 Einstellungen des Produkts können mit geringem Aufwand rückgängig gemacht werden.
Benennungen ändern, ausgeblendete
Bildschirmbereiche wiederherstellen, produkteigene
Makros bearbeiten
3.3 Individualisierbarkeit
3.3.1 Die Vollständigkeit bzw. Präsentation der Darstellung ist nach den individuellen Umständen steuerbar.
3.3.1.1 Anzeigen und Bedienelemente werden wahlweise beschreibend oder durch Symbole dargestellt.
3.3.1.2 Anzeigen und Bedienelemente können durch den Anwender benannt werden.
3.3.1.3 Die Wiedergabe von Anzeigen und Bedienelemente kann wahlweise ausgeschaltet werden.
3.3.2 Multimediale Informationsdarstellung
Es werden mehrere
Medien zur blindengerechten
Informationsdarstellung angeboten. Diese ergänzen einander und sind in ihrem
Einsatz individuell steuerbar.
3.3.2.1 Die Braillezeile ist mit voller Funktionalität integriert.
Die
Anforderungen zur
Gestaltung der
Braillezeile und zur
Funktionalität unter
MS
DOS sind im
Anforderungsprofil "
Braillezeilen" ausgearbeitet.
3.3.2.1.1 Die Anzeigen und Schalter der Braillezeile sind in die Funktionalität des Screen Readers integriert.
3.3.2.1.2 Der Screen Reader erlaubt eine einhändige Bedienung der Braillezeile beim Auslesen des Bildschirms.
3.3.2.1.3 Das Scrollen der Braillezeile bei langen Bildschirmzeilen ist in der Schrittweite einstellbar.
Zeichen- oder wortweises
Scrollen. Auf die Möglichkeit des
Scrollens wird wahlweise aufmerksam gemacht.
3.3.2.1.4 Es werden mehrere Braille-Zeichensätze angeboten.
Mindestens erforderlich sind der nach
DIN genormte 6-Punkt-Zeichensatz und ein nach
Eurobraille genormter 8-Punkt-Zeichensatz. Gewünscht wird eine produkteigene
Lösung für die
Codierung des
ANSI-Zeichensatzes. Eigene
Zeichensätze können erstellt werden. Die Zeichensätze können im laufenden
Betrieb gewechselt werden.
3.3.2.1.5 Der Inhalt der Braillezeile wird zusätzlich in einer für den Sehenden geeigneten Form ausgegeben.
3.3.2.2 Sprachausgabe / Sounds
Die vollständigen
Anforderungen zur
Informationsdarstellung mittels
Sprache werden zu gegebener
Zeit ausgearbeitet.
3.3.2.2.1 Die Sprachausgabe kann wahlweise parallel oder ergänzend zur Braillezeile eingesetzt werden.
Die
Ausgaben von
Braillezeile und
Sprache können individuell konfiguriert werden.
Konfigurationsbeispiele: Beim
Lesen wird der
Text auf der Braillezeile und/oder per Sprache wiedergeben. Das aktuelle
Zeichenformat kann wahlweise per Sprache oder per Braillezeile ausgegeben werden. Der
Inhalt eines
Dialogfeldes kann wahlweise zusätzlich per Sprache ausgegeben werden.
3.3.2.2.2 Der Zustand von Anzeigen, Bedienelementen und Daten kann wahlweise durch Ansage oder Sounds gemeldet werden.
Beim
Lesen des
Textes wird ein
Wechsel des
Absatzformats oder ein Seitenwechsel durch einen
Signalton gemeldet. Im
Dialogfeld kann ein
Infotext per
Sprache abgerufen werden. Die
Vollzugsmeldung eines im Hintergrund laufenden
Programms (
Texterkennung,
Mail) wird per Sprache angesagt.
3.3.2.3 Großbildsystem
Die
Anforderungen zur
Einbindung eines Großbildsystems werden zu gegebener
Zeit nachgetragen.
3.3.2.4 Dynamisches taktiles Flächendisplay
Gezielte
Bereiche des
Bildschirms (
Druckvorschau,
Grafiken) können grafisch-taktil abgebildet werden.
Eine
Differenzierung ist derzeit nicht möglich, da keine entsprechenden
Produkte angeboten werden.
Hilfsweise kann die entsprechende
Funktionalität mittels
Brailledrucker dargestellt werden.
3.4 Lernförderlichkeit
3.4.1 Überschaubarkeit und Erwartungskonformität des Steuerungssystems
3.4.1.1 Die Bedienfunktionen und Symboldarstellungen sind leicht unterscheidbar, konsistent und überschaubar gegliedert.
3.4.1.2 Alle angebotenen Ein-/Ausgabemedien sind in einer konsistenten Bediensystematik integriert.
Braille- und
Sprachausgabe werden mit demselben
Bediengerät gesteuert.
3.4.1.3 Die verwendeten Begriffe entsprechen denen der Windows-Original-Handbücher.
3.4.1.4 Die in den Originalhandbüchern beschriebenen Verfahren der Programmbedienung können angewandt werden.
3.4.2 Unterstützung der Einarbeitung
Grundlegende
Verfahren der
Produktbedienung sind an operationellen
Beispielen demonstriert, z.B. durch ein
Lernprogramm auf
Kassette.
3.4.3 Hilfe bei selten gebrauchten Funktionen
kontextabhängige
Online-
Hilfe: Eine
Liste der
Bedienfunktionen und
Symboldarstellungen ist jederzeit abrufbar.
2 Aufgabengerechte Funktionalität
Erstellt: 07.03.1998 16:40 Aktualisiert: 14.12.1998 21:45
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
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Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung