Grafik 'BITE Homepage'  BITE Homepage  Grafik 'BITE-Zwischenbericht 1997'  BITE-Zwischenbericht 1997   Grafik 'Inhalt'  Anforderungsprofil Braillezeilen     Grafik 'Stichwortverzeichnis'  Stichwortverzeichnis

3 Effizienter Informationszugang

3.1 Vollständige und eindeutige Informationswiedergabe

3.1.1 Es werden mehrere Braille-Zeichensätze angeboten, mindestens aber die genormten deutschen 6- und 8-Punkt-Zeichensätze. Eigene Zeichensätze können erstellt werden. Die Zeichensätze können im laufenden Betrieb gewechselt werden.

Kommentar: Zur Darstellung von 6-Punkt-Braille ist es nicht ausreichend, Punkt 7 und 8 auszublenden.

3.1.2 Zeichen- und Absatzformate sind unmittelbar und eindeutig erkennbar.

3.1.3 Markierungen sind kontrollierbar.

während des Markierens und im Nachhinein

3.2 Handhabung der Anzeigen und Schalter

3.2.1 Die Braillemodule sind ermüdungs- und störungsfrei lesbar.

Flach abgerundete, druckelastische Stifte; ebene Fläche; ausreichend Abstand zu anliegenden Schaltern

3.2.2 Die Schalter sind zuverlässig bedienbar.

Routingtasten: sicher dem Braillemodul zuzuordnen, leicht auszulösen, nicht ungewollt auszulösen, Rückmeldung
Lesetasten: leicht auszulösen, nicht ungewollt auszulösen, Rückmeldung

3.2.3 Die Anordnung der Schalter erlaubt eine einhändige Bedienung zum Auslesen des Bildschirms.

Lesetasten für senkrechte und waagerechte Bewegung auf einer Seite. Funktionstasten für zentrale Funktionen des Anwendungsprogramms (ESC, TAB, ENTER etc.) konfigurierbar und im selben Block wie die Lesetasten.

3.2.4 Häufig verwendete Anzeigen und Schalter sind im kleinen Greifraum angeordnet.

Die Brailleanzeige ist vor der Tastatur angeordnet. Sonstige Anzeigen (Statusmodule, Vertikalanzeigen etc.) und Lesetasten im kleinen Greifraum.

3.2.5 Die Handhabung der PC-Tastatur wird durch die Braillezeile nicht beeinträchtigt.

Die Bauhöhe ist so niedrig wie möglich. Die Tastatur ist nicht mehr als 5 bis 10 cm von der Vorderkante entfernt. Die Tastatur ist rutschfest aufgestellt.

3.2.6 Die Braillezeile ist zum Ablegen der Hände geeignet.

Körperfreundliches Material, aufgerauhte Oberfläche, abgerundete Kanten.

3.2.7 Hardware-Ergänzungen können baulich integriert werden.

Brailletastatur, Steuerung der Sprachausgabe

3.3 Steuerbarkeit

3.3.1 Navigation in Anwendungen unter MS-DOS

3.3.1.1 Der Wahrnehmungsfokus folgt zuverlässig dem Eingabecursor. Dieser Modus ist abschaltbar.

Beispiel: mehrere Softcursor; mehrere gleiche Softcursor; z.B. Rechtschreibkontrolle

3.3.1.2 Die aktuelle Position der Braillezeile und des Eingabecursors kann jederzeit mit geringem Aufwand festgestellt werden.

3.3.1.3 Die Braillezeile kann jederzeit mit geringem Aufwand zur Cursorposition zurückgeführt werden.

3.3.1.4 Der Eingabecursor kann mit geringem Aufwand an eine auf der Braillezeile angezeigte Eingabeposition geführt werden.

3.3.1.5 Ausgewählte Bedienelemente / Bildschirmpositionen können selektiv angesprungen werden.

Statuszeile

3.3.1.6 Die Umgebung von Dialogfenstern kann wahlweise ein- und ausgeblendet werden.

3.3.1.7 Auf relevante Veränderungen außerhalb des Wahrnehmungsfokus wird aufmerksam gemacht.

Beispiele: Seitenwechsel in Statuszeile

3.3.2 Keine Wartezeiten

Indikatoren: Bildschirm auslesen - Zeit bis zur Anzeige der nächsten Textzeile, gemessen beim Auslesen eines Bildschirms unter MS-DOS. Cursor Routing: Zeit bis zur Ankunft des Eingabecursors an der Zielposition.

3.3.3 Systemmeldungen außerhalb von MS-DOS und MS-Windows sind vom blinden Anwender kontrollierbar.

3.3.4 Ein Überblick über den Bildschirmaufbau kann auf einfache Weise erarbeitet werden.

Kommentar: Diese Anforderung bezieht sich auf Hilfsanzeigen wie Statusmodule, taktile Vertikalanzeigen, akustische Orientierungshilfen etc.. Vorgesehen ist eine phänomenologische Beschreibung der vorgefundenen Orientierungssyteme.

3.4 Individualisierbarkeit

3.4.1 Die Lesetasten können wahlweise linksseitig oder rechtsseitig angebracht werden.

3.4.2 Die Anzeigen zur Wiedergabe von Bildschirmereignissen sowie die Schalter zur Steuerung der Braillezeile sind nach den individuellen Umständen konfigurierbar. Der Wechsel der Konfigurationsdateien ist im laufenden Betrieb möglich.

Beispiele: Cursordarstellung, Darstellung von Markierungen und Zeichenformaten, Hinweis auf Programmeldungen.

3.5 Lernförderlichkeit

3.5.1 Überschaubarkeit und Erwartungskonformität des Steuerungssystems

3.5.1.1 Die Bedienfunktionen sind konsistent und überschaubar gegliedert.

Kommentar: phänomenologische Beschreibung der vorgefundenen Bediensystematiken

3.5.1.2 Die in den Originalhandbüchern beschriebenen Verfahren der Programmbedienung können angewandt werden.

z.B. Markieren

3.5.2 Unterstützung der Einarbeitung

Grundlegende Verfahren der Produktbedienung sind an operationellen Beispielen demonstriert.
z.B. durch ein Lernprogramm auf Kassette.

3.5.3 Hilfe bei selten gebrauchten Funktionen

z.B. durch eine kontextabhängige Online-Hilfe.
Beispiel: eine Liste der Bedienfunktionen und Symboldarstellungen ist jederzeit abrufbar.

Grafik 'Zurück'  2 Aufgabengerechte Funktionalität in textorientierten Anwendungen unter MS-DOS

Erstellt: 07.03.1998 17:32   Aktualisiert: 14.12.1998 21:45
Autor: Brigitte Bornemann-Jeske et al.
Copyright © 1998 BIT GmbH - Mailto: 0402987340@t-online.de
Modellversuch im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung